Geschwister Weinberger holen kompletten Medaillensatz bei den Deutschen Meisterschaften im Freiwasser in Rostock

Mit zehn Schwimmerinnen und Schwimmern reiste die SG Regio Freiburg einmal komplett vom Südwesten in den Nordosten der Republik in die mecklenburgische Hafenstadt Rostock. Hier fanden vom 27. – 29. 6. 2025 die Internationalen Deutschen Meisterschaften und Deutschen Jugend- und Juniorenmeisterschaften im Freiwasser vor beeindruckender Kulisse statt. Schwamm man doch auf einem 1,25 km langen Kurs im Norden der Stadt vom IG-Park, der 2003 anlässlich der Internationalen Gartenausstellung errichtet wurde, 600 Meter raus mitten ins Hafenbecken, wo am gegenüberliegenden Pier große Überseefähren anlegten. Von dort ging es um eine Boje zum Heck des Museumsschiffs „Dresden“, an zwei Bojen vorbei um das Heck herum und von hier zwischen Schiff und Pier wieder zurück zur Startbrücke. Kleines Manko dabei für die Sportler und Sportlerinnen – mit um die 19,0 Grad war das Wasser doch recht frisch, was den Athleten einiges eine Widerstandfähigkeit abtrotzte.

Die Freiburger Schwimmer/innen kamen mit den Bedingungen aber bestens zurecht, allen voran Linja und Maira Weinberger, die einen kompletten Familiensatz an Medaillen aus dem Hafenbecken fischten und damit das nachholten, was bei den Deutschen Jahrgangs-meisterschaften im Becken vor zwei Wochen in Berlin noch nicht gelang. Im ersten Lauf über 2,5 km sprang am Samstagmittag Maira Weinberger (Jg. 2013) ins Wasser und sicherte sich in einem sehr beherzten Rennen in 35:19,18 Minuten mit nur 7 Sekunden Rückstand auf die Deutsche Meisterin aus Chemnitz bei ihrem allerersten Start über diese Strecke die Bronzemedaille in ihrem Jahrgang. Noch besser machte es ihre große Schwester Linja Marie Weinberger, die im 2. Lauf nichts anbrennen ließ und in 32:45,01 Minuten Deutsche Jahrgangsmeisterin im Jahrgang 2011 wurde. Am Sonntag stand dann auch für Linja Weinberger eine Premiere an. Die 2011er Jungs und Mädels waren in diesem Jahr der jüngste Jahrgang, der für das 5-km-Rennen zugelassen war. Aber auch hier zeigte Linja Weinberger keine Nerven, blieb im ersten Lauf aller Jahrgänge und der offenen Wertung von Anfang an in der Spitzengruppe von ca. 20 Sportlerinnen und schlug am Ende nach vier Runden und nach der ein oder anderen Rangelei bei den Wendebojen als 6. im Lauf und schnellste ihres Jahrganges an. Da im 2. Lauf nur noch zwei Sportlerinnen des Jahrganges 2011 folgten, war jetzt schon klar, dass Linja wieder eine Medaille gewinnen würde. Am Ende musste sie nur einer Sportlerin der SG Frankfurt den Vortritt lassen, die mit 23 Sekunden Vorsprung auch nicht sonderlich weit weg war und wurde in 1:06:34,97 Stunden Deutsche Vizemeisterin ihres Jahrganges. Im selben Lauf über 5 km wie Linja war auch Vanessa von Wolffersdorf (Jg. 2007) bei ihrem ersten Einzelrennen überhaupt im Freiwasser unterwegs und lieferte ein starkes Rennen ab. Sie blieb ebenfalls von Anfang an in der Spitzengruppe und schlug mit 1:06:37,84 Stunden knapp hinter ihrer Vereinskameradin an und belegte damit in ihrem Jahrgang den 9. Platz.

Einen starken Auftritt über 2,5 km legte Maxim Shaliev hin. Er schwamm im Jahrgang 2012 in 33:03,26 Minuten auf den 5. Platz von 33 gestarteten Gleichaltrigen und am Ende trennten ihn nur etwas weniger als 19 Sekunden von der Bronzemedaille. Das ist über diese Distanz weniger, als es zunächst erscheint, hängt doch die Durchschnittszeit, die man schwimmt – hier weniger als eine Sekunde auf 100 Meter – stark von den äußeren Bedingungen ab, also z. B., ob man in einer großen Gruppe schwimmt oder in einer kleinen oder gar allein, ob gerade eine Windböe übers Wasser fegt und man dadurch etwas abgetrieben wird oder ob man an der Wendeboje nach außen gedrängt wird und dabei einen Schlag abbekommt. Einen starken 4. Platz in 51:18,03 Minuten belegten die jungen Frauen der A-Jugend (Jg. 2006 – 2010) in der Staffel über 3 x 1,25 km in der Besetzung Marlene Wachter (Jg. 2007), Lotta Pankrath (Jg. 2008) und Eva Maria Ernst (Jg. 2008). Konnten die Mädels in der gleichen Besetzung im letzten Jahr in Burghausen noch Silber gewinnen, trennten sie in diesem Jahr 27 Sekunden von einem erneuten Medaillengewinn.

Ihre ersten Starts bei einer Deutschen Freiwassermeisterschaft hatten auch die weiteren SG Regio Schwimmer. Sie starteten alle am Samstagvormittag über 2,5 km sowie am Samstagabend mit einigen der Mädchen gemeinsam in der 4 x 1,25-km-Mixed-Staffel der Jugend. Im Jahrgang 2010 belegte Florian Leberer in 33:02,31 Minuten den 19. Platz, Erik Pankrath wurde 15. im Jahrgang 2011 in 33:47,19 und Roman Statkevych belegte in 36:43:12 im Jahrgang 2012 den 26. Platz. Um Wettkampferfahrung zu sammeln, schickte Trainer Gerhard Hasler am frühen Samstagabend auch zwei Staffeln über 4 x 1,25-km-Mixed ins Wasser. Hier hatte man sich von Anfang an wenig Chancen auf eine vordere Platzierung ausgerechnet, waren in der Jungendstaffel doch die Jahrgänge 2006 – 2013 zugelassen. Die Freiburger Jungs gehörten alle den Jahrgängen 2010 – 2012 an, was bedeutete, dass sie sich mit fast erwachsenen jungen Männern messen mussten. Umso erfreulicher am Ende die Ergebnisse. Die erste Mannschaft in der Besetzung Florian Leberer, Vanessa von Wolffersdorf, Maxim Shaliev und Marlene Wachter belegte am Ende in 1:06:03,75 Stunden einen guten 12. Platz unter den 23. angetretenen Mixed-Teams, die 2. Mannschaft in der Besetzung Erik Pankrath, Lotta Pankrath, Eva Maria Ernst, Roman Statkevych wurde in 1:09:38,22 Stunden 18.

Alles in Allem mit drei Podestplätzen in jeder Farbe und drei weiteren Top-Ten-Platzierungen ein sehr erfolgreicher Ausflug der SG Regio Freiburg in den hohen Norden. Am kommenden Wochenende folgen im nordbadischen Heddesheim noch die Baden-Württembergischen und Süddeutschen Freiwassermeisterschaften, wo einige der o. g. Athleten und weiterer Freiburger an den Start gehen werden. Und im nächsten Jahr werden sicherlich wieder mindesten genauso viele begeisterte Regio-Schwimmer/innen beim doch ganz anderen Schwimmen im Freiwasser starten und sind jetzt schon gespannt, in welchen Teil der Republik sie es dann verschlagen wird.

Gerhard Hasler